31.05.2005
Dienstag, 31. Mai 2005:AKW Temelin schließen: Für Tschechien kein Thema
Umweltminister Josef Pröll (VP) soll mit der tschechischen Regierung sofort Verhandlungen über eine Stilllegung des AKW aufnehmen. Das fordern das Aktionskomitee Stop Temelin und Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) nach der jüngsten, 78. Panne im Atommeiler.
"Die Nullvariante wird vom Minister bei jedem Treffen mit tschechischen Kollegen in Diskussion gebracht", sagt Ernst Streeruwitz, Sektionschef im Umweltministerium. Nur sei die tschechische Seite in dieser Frage nicht gesprächsbereit. "So ist das ein recht einseitiger Dialog", sagt Streeruwitz.
Den Endbericht für den Melker Prozess erwartet Streeruwitz "in den nächsten Wochen". In diesem Papier wird aufgelistet sein, welche Nachrüstungen und Sicherheitsverbesserungen im AKW seit Beginn des Melker Prozesses erfolgt sind "und welche Punkte noch diskutiert werden sollten", sagt Streeruwitz. Der Argumentation von Landespolitikern, dass der Prozess gescheitert sei, widerspricht Streeruwitz. Sicherheitsventile seien zum Teil ausgetauscht worden und ein neues Kontrollsystem bei der 28 Meter hohen Bühne gewährleiste besser als bisher, dass keine Probleme auftreten würden.
"Temelin ist ein Pannenreaktor", sagt Landeshauptmann Josef Pühringer (VP). Die Ankündigung des tschechischen Industrieministers, in Temelin zwei weitere Reaktoren bauen zu wollen, "ist eine Provokation". (eda)
Vor wenigen Tagen kam es zur 78. Panne im Atomkraftwerk.
Quelle: Online-Archiev der OÖ Nachrichten
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