Leserbrief 10.2.2011
Ich möchte vorweg den beiden Leserbriefschreibern am 9.2.2011 zum Brand im AKW Mochovce danken und Folgendes ergänzen.Es ist demoktratiepolitisch sehr bedenklich, wenn derartige Ereignisse vertuscht, oder freundlicher gesagt, nicht an die Öffentlichkeit gelangen.
Unseres Wissens ist es aber nicht unbedingt so, dass die slowakischen Behörden diesen Vorfall nicht nach Österreich gemeldet haben. Es ist durchaus denkbar, dass das österreichische Umweltministerium sehr wohl darüber Bescheid wusste, denn anders ist nicht erklärbar, dass das Umweltministerium innerhalb von 10 Minuten auf eine Presseaussendung aus Oberösterreich reagierte.
Es wurde eilends erklärt, dass der Vorfall im Kernkraftwerk Mochovce vom 26.11.2010 den 2. Block des Kraftwerks betroffen habe, und die Ereignisse zu keiner Zeit eine Gefährdung der Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hätten. Das Brand habe in den Turbogeneratoren stattgefunden, in denen Strom erzeugt wird, das heißt im nichtnukleraren Teil. Dafür bestünde keine Meldepflicht, und der Betreiber habe diese damit auch nicht verletzt.
Vorfälle im "nicht-nuklearen Teil" können aber sehr wohl massive Auswirkungen auf den "radioaktiven Teil" haben, die bis zur Notabschaltung der gesamten Anlage führen können.
Eine disbezügliche Anfrage um genaue Darstellung des Vorfalles ist ans Umweltministerium unterwegs.
DI Manfred Doppler
Anti Atom Komitee, Freistadt
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