Isar
AKW Isar (D)
Daten
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Adresse:
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84049 Essenbach Postfach 1106
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Land:
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Deutschland
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Atomstromanteil
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29.1%
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Geografische Lage:
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90 km W von Passau, 105 km NW Salzburg, 160 km N Innsbruck
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Betreiber:
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Bayernwerk, Isar-Amperwerke AG, Stadtwerke München, OBAG
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Baufirma:
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KWU
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Reaktortyp:
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Isar 1: Siedewasserreaktor Isar 2: Druckwasserreaktor
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Anzahl der Reaktoren:
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2
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Inbetriebnahme:
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1979; 1988
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Elektrische Leistung
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907 MW; 1440 MW
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Brennstoffgewicht
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MOX-Einsatz:
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ja
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Containment:
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ja
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Geschichte Isar 1 war der Versuch von KWU (Siemens), eine besonders billige eigenständige deutsche Reaktorlinie zu entwickeln. Trotz technischer Schwierigkeiten wurden die in Bau befindlichen Anlagen fertiggebaut, die Linie aber dann nicht weiterverfolgt. Für die Zukunft ist die Erhöhung der Urananreicherung auf 4.1% und eine Leistungerhöhung durch Turbinenaustausch geplant. Für Isar 2, einen der derzeit letzten entwickelten Reaktortypen in Deutschland, fassen einige der Gesellschafter den Einsatz von MOX-Brennelementen ins Auge, die Leistungserhöhung durch Turbinenaustausch wurde bereits durchgeführt. Ganz in der Nähe in Niederaichbach gab es einen gasgekühlten Schwerwasserreaktor, der mit Natururan betrieben werden sollte, eine eigene Entwicklung von Siemens. Er ging 1972 ans Netz und wurde 1974 nach insgesamt 18 Tagen Vollast abgeschaltet. 1995 war der 280 Mio. DM teure Abriß beendet. Widerstand 1971 gab es ganze 25 Einwendungen beim Genehmigungsverfahren für Isar 1. 1977 gab es an den Standorten Niederaichbach und Ohu die erste bayernweite Anti-Atom-Demonstration mit einer Beteiligung von 2000 DemonstrantInnen und 10.000 PolizistInnen. Gegen Isar 2 gab es Anfang der 80er bereits über 10.000 Einwendungen, und es gründete sich das "Bürgerforum gegen Atomkraftwerke Landshut und Umgebung". 1984 konnte die Bäuerin Fanziska Beck beim Verwaltungsgericht Regensburg einen vorübergehenden Baustopp für Isar 2 erreichen. Leider mußte sie den Prozeß wegen des finanziellen Risikos ein Jahr später aufgeben. Die letzten großen Aktionen gab es im Gefolge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl. Heute gibt es jedes Jahr zu Ostern eine Mahnwache.
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